Ortema Orthomax Jacke im Test
«Eine Protektorenjacke der höchsten Qualitätsklasse.»
Als Enduroanfänger darf man mich schon bezeichnen. Aber frühere Erfahrungen in den Jugendjahren mit dem Mountainbike im Endurobereich bringe ich schon mit. Die Passion für Offroadfahren hege ich schon lange, vor allem da mir die Strassen langsam zu voll sind. Deshalb ist die Vorfreude gross auf den Kundenanlass im BMW Motorrad Enduro Park Hechlingen, relativ nahe der Schweizer Grenze. Das geeignete Fahrzeug kriegen wir von TWT - dem neuen Organisator - zur Verfügung gestellt. Aber die Bekleidung sollten wir selber mitbringen. Macht auch Sinn. Und da fängt die Arbeit dann an.
Was soll ich anziehen?
Von TWT gibt es klare Vorgaben: Motorradbekleidung, Endurostiefel und Rückenprotektor sind Pflicht. Die Stiefel kann man für ein Entgelt mieten. Damit kann ich leben, da ich für einen ersten Test nicht noch mehr Geld ausgeben will. Die Hosen sind relativ schnell klar. Meine Held Gore-Tex Hose ist bewährt, sehr bequem und für alle Wettersituationen geeignet. Die Gore-Tex-Jacke von Held nehme ich auch mit, sofern es das Wetter bedingt. Sie ist bei kühleren oder nassem Wetter immer noch meine Lieblingsjacke. Auch Helm und Handschuhe sind schnell klar. Da habe ich einen KTM-Helm mit Scott-Brille und meine Held-Sambia Handschuhe. Die Handschuhe sind sehr leicht, luftig und bieten trotzdem Protektion.
Einige Tage vor der Abreise wird klar, dass das Wetter wunderbar sonnig und doch sommerlich warm werden soll. Weil mir die Jacke aber ein bisschen zu heiss erscheint - Angstschweiss und Sonne in Kombination - schaue ich mir die Ortema Orthomax Jacke an. Also schnappe ich sie mir im Laden und gehe auf Tuchfühlung.
Erster Eindruck im Laden
Das Ding passt wie angegossen. Sehr bequem. Also nicht nur sehr bequem. Super duper bequem 😂 Man spürt gar nicht, dass man "Protektoren" um sich hat. Ellbogen und Rücken sind sehr weich. Und das trotz resp. gerade wegen Level 2 Protektoren. Mit dem integrierten Nierengurt ergibt sich ein super kompaktes und sicheres Gefühl. Mich erstaunt die tolle Verarbeitungsqualität. So kratzt nichts, drückt nichts, stört nichts. Ich weiss schon hier, dass bei einem allfälligen Sturz zur Seite eigentlich nicht viel passieren kann. Also bin ich mental schon bereit für das grosse Abenteuer. Die Qualität hat ihren Preis. Ortema verlangt dafür CHF 398.–. Aber wenn ich bedenke, dass man die Orthomax Jacke auch im Strassenverkehr problemlos unter jedes normale Hoodie anziehen kann, relativiert sich der Preis. Die Jacke ist wirklich von Profis gemacht und könnte man auch beim Wintersport oder MTB anziehen. Über die Protektorenjacke ziehe ich ein Scott-Jersey, damit die Jacke nicht zu schmutzig & staubig wird und es auch noch sportlicher aussieht.
Der zweite Eindruck im Staub
Den Tag starte ich voll motiviert und bin ready. Ohne Enduroerfahrung starten wir auf unseren Motorrädern in die verschiedenen Übungen. Es hat schön warm, aber noch nicht heiss. Mir gefallen warme Temperaturen aber sowieso viel besser. Bei den Übungen kann ich perfekt mitmachen, lerne das Motorrad kennen und fühle mich unglaublich gut. Von Kopf bis Fuss bin ich top ausgerüstet. Die Jacke verrutscht nicht, zwackt nicht, drückt nicht. Am Nachmittag steigt das Thermometer auf etwas über 24°C. Die Lüftung ist aber sehr gut. Bei den regelmässigen Pausen können wir den Flüssigkeitshaushalt auffüllen und auch ein wenig die Orthomax Jacke trocknen. Aber das fühlt sich nie nass oder unangenehm an. Ich hatte keine Sekunde festgestellt, dass etwas nass sein könnte. Die Jacke hat an mir sehr gut funktioniert. Weil sie so bequem ist, habe ich sie auch nie geöffnet oder ausgezogen. Sie war wie eine zweite Haut. Nach dem ersten Tag und rund 50 Kilometern im Enduropark hängen wir die Jacke an den Kleiderbügel in der TWT-Garderobe. Bei den Schuhen hätte ich sie besser im Hotel trocknen lassen. Ein nass-feuchter Start am Sonntag mit den GS-Stiefeln ist das Resultat 😬
Am zweiten Tag machen wir weiter mit zahlreichen Übungen bei perfekten Wetterbedingungen. Ich finde die Protektorenweste ist die beste Wahl fürs Offroaden. Mit einer leichten atmungsaktiven Weste drüber ist man bestens ausgerüstet. Sei es im Wald, Sand und Kies oder Wasser. Und auch für kühlere Tage ist man dank Zwiebelprinzip (Multi Layer) bestens ausgerüstet. Ich bereue den Kauf der Protektorenweste zu keinem Zeitpunkt!
Was macht die Konkurrenz
Die FOX Titan Protektorenjacke wurde von Timon Reist während zwei Tagen getestet. Er berichtet, dass er grundsätzlich zufrieden ist mit der Jacke. Wenn er den Vergleich zur Ortema Orthomax Jaket mache, muss er aber eingestehen, dass der Schutz bei Ortema der bessere ist.
Ausserdem ist das An- und Abziehen beim Ortema wesentlich einfacher und schneller, da es keine Klettverschlüsse an den Armen und unten dem Nierengurt hat. Preislich liegt die FOX Titan Protektorenjacke deutlich tiefer als Ortema. Für ihn als Einsteiger und Gelegenheitsnutzer reicht die FOX Titan aus. Ein Endurofahrer der es regelmässig benutzt, sollte sich für das Ortema entscheiden.
Mein Fazit
Ich finde die Ortema Orthomax Jacke ist das Non-Plus-Ultra fürs Offroadfahren. Die wertige Verarbeitung macht einfach Freude. Persönlich habe ich Fox, Alpinestars und Leatt in Erwägung gezogen und mich intensiv damit befasst. Gerade die Topmodelle von Leatt kosten aber mehr als das Orthomax Jacket. Und die Konkurrenz Fox und Alpinestars sehen für mich mehr aus wie Eishockey Schulterprotektoren. Das wirkt alles ein bisschen billig, fummelig und aus Plastik. Bei der Orthomax Jacket sieht man deren Herkunft aus der Sport Protection. Die Produkte «Made in Germany» sind nicht günstig. Aber sicher den Preis wert. Das sieht man an der Langlebigkeit der Produkte und den verwendeten Materialien.
PRO | CONTRA |
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Perfekter Sitz und Passform und dadurch hoher Tragekomfort | Absolut gar nichts |
Guter Halt, kein Verrutschen, kein Drücken oder Ziehen | |
Sehr gute Belüftung | |
Hoher Schutz durch zertifizierte Level-2-Protektoren | |
Kompaktes Packmass, ideal für Transport | |
Erweiterbar mit Brustprotektor oder Nackenstütze (Neck Brace) | |
Fairer Preis im Vergleich zur Konkurrenz | |
Sehr guter Gesamteindruck |



Weitere (Ortema) Produkte
Als kleine aber feine Ergänzung möchte ich die Protektorenhose von Ortema für nur CHF 119.– mit Steissbeinschoner erwähnen (CHF 129.– mit Sitzkissen). Sie sind äusserst angenehm zu tragen, passen unter jede Offroadhose und schützen bei Stürzen die Hüfte und Po.
Meine letzte Ortema Anschaffung war das Neck Brace - den Nackenschutzsystem. Hauptziel ist es, die im Halswirbelsäulenbereich häufigsten Sturzverletzungen zu reduzieren. Diese werden hervorgerufen durch Überdehnung des Kopfes nach vorn (in über 60 % der Halswirbelsäulefälle), nach hinten und zur Seite Stauchung der Wirbelsäule durch Krafteinwirkung auf den Helm. Ich habe mir diverse Anbieter angeschaut und mich dann doch für Ortema entschieden. Preislich sind alle in etwa identisch, wenn man in der gleichen Qualitätsklasse vergleicht. Von CHF 409.- (Leatt), CHF 369.- (Alpinestars) und CHF 449.– für Ortema gibt es nicht grosse Unterschiede. Bis jetzt bin ich voll und ganz zufrieden mit dem Ortema Neck Brace (ONB). Sobald ich die Gelegenheit habe, teste ich auch ein anderes Neck Brace.
Als Neuling im BMW Motorrad Enduro Park Hechlingen hatte ich bereits nach dem ersten Tag Anzeichen von Blasen an den Händen. Soweit kommt es nicht, wenn man Handflächenschoner für nur CHF 12.– von Acerbis unter die Handschuhe anzieht. Sie sind so unglaublich dünn, dass man nichts merkt und immer noch perfekte Taktilität hat. Damit war ich auch drei Tage an einer Rally in Italien und meine Hände waren sanft wie ein Babypopo nach den drei Tagen.

Wie weiter?
Am 5.+6. April 2025 fahren wir wieder in den BMW Motorrad Enduro Park und freuen uns mit rund 15 Kunden auf ein tolles Wochenende. Wenn du auch mal dabei sein willst, fragen hast zu den Produkten oder einem Motorrad, stehen wir dir gerne zur Verfügung.

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Schon gewusst?
Wir haben die grösste Ortema-Auswahl im Kanton Bern. Von Knieorthesen bis Hals-/Nackenschutz findest du bei uns alles für Offroad-Fans.